Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.974 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan noch schwierig, weil um den Jahreswechsel herum Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden (lesen Sie hier mehr dazu).
Außerdem wurden 1148 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI ebenfalls am Mittwochmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 19.600 Neuinfektionen und 1060 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2 068 002 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.01., 0 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 48.770. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.741.800 an.
Kommunen nehmen Hilfe von Bundeswehr bei Schnelltests in Heimen kaum an
02.25 Uhr: Die Kommunen nehmen einem Bericht zufolge nur zögerlich das Angebot wahr, Soldaten der Bundeswehr für Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen anzufordern. Bislang seien nur 219 Soldaten in sechs Landkreisen im Einsatz, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Zahl solcher Amtshilfeanträge sei sogar von 18 auf 13 gesunken, nachdem Differenzen zwischen dem Deutschen Städtetag und dem Bund öffentlich geworden seien.
Beide Seiten streiten demnach über Haftung und Qualifikation des Testpersonals. Laut Städtetag sei ungeklärt, wer bei fehlerhaft vorgenommenen Tests und daraus folgenden falsch negativen Ergebnissen hafte. Offen sei auch, ob eine Schnellschulung durch das Rote Kreuz ausreiche und ob die Freiwilligen für einen Einsatz in den deutschlandweit schätzungsweise mehr als 15.000 Alten- und Pflegeheimen ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegen müssten.
Mediziner fordern mehr Kapazitäten für Intensivstationen
02.15 Uhr: Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) fordert eine schnelle Senkung der Infektionszahlen, um die Kapazitäten der Intensivstationen zu entlasten. »Aktuell sind wir bei knapp unter 5000 Intensivpatienten in Deutschland – da müssen wir noch deutlich runter. Es geht auch darum, wieder aufnahmebereit zu sein, falls die Virus-Mutation sich in Deutschland trotz aller Maßnahmen verbreitet und zu mehr Infektionen und damit auch mehr Intensivpatienten führt«, sagt DIVI-Präsident Gernot Marx der »Rheinischen Post«.
Biden beim Gedenken an Corona-Tote: »Um zu heilen, müssen wir uns erinnern«
02.05 Uhr: Am Abend vor ihrer Vereidigung haben der künftige US-Präsident Joe Biden und die kommende Vizepräsidentin Kamala Harris mit einer Gedenkzeremonie an die Hunderttausenden Corona-Toten im Land erinnert. »Um zu heilen, müssen wir uns erinnern«, sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) bei der kurzen Zeremonie in der US-Hauptstadt Washington. »Es ist wichtig, das als Nation zu tun.«
Harris sagte, über viele Monate hätten die Amerikaner allein getrauert. An diesem Abend trauere die Nation zusammen. Sie hoffe, dass das Land mit der Erkenntnis aus der Krise hervorgehe, die einfachen Momente mehr wertzuschätzen und sich füreinander zu öffnen.
Biden und Harris sollen am Mittwochmittag in Washington vereidigt werden. Für die Zeremonie, an der die beiden gemeinsam mit ihren Ehepartnern teilnahmen, erleuchteten 400 Lichter das Wasserbecken vor dem Lincoln Memorial in Washington. Im ganzen Land wurden am Dienstag um 17.30 Uhr Lichter an Gebäuden angeschaltet, die Spitze des Empire State Building in New York pulsierte wie ein Herz in Rot. Kirchenglocken läuteten, die Bürger waren zudem dazu aufgerufen worden, eine Kerze anzuzünden.
Am Dienstag hatten die Vereinigten Staaten in der Coronakrise einen weiteren düsteren Meilenstein passiert: Mehr als 400.000 Menschen sind dort seit Beginn der Pandemie nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben. Das geht aus neuen Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor.