Maskenpflicht im Freien in Israel aufgehoben
07.20 Uhr: Gut ein Jahr nach Beginn der Coronapandemie ist die Maskenpflicht im Freien in Israel aufgehoben worden. Auf den Straßen waren am Sonntagmorgen bereits viele Menschen ohne Mundschutz unterwegs. In Innenräumen, die öffentlich genutzt werden, gilt die Pflicht weiterhin. Experten gehen aber davon aus, dass sie angesichts der stark gesunkenen Infektionszahlen in einem Monat ebenfalls aufgehoben werden kann.
Erstmals seit einem Jahr wurden auch viele Schulen wieder vollständig geöffnet. Die Kinder und Jugendlichen lernen wieder in Klassenverbänden statt in kleinen Gruppen. In den Klassenräumen gilt allerdings weiterhin Maskenpflicht.
Vier Monate nach Beginn der Corona-Impfkampagne werden in dem kleinen Mittelmeerland immer weniger Neuinfektionen registriert. Die Zahl der schwer kranken Coronapatienten ist auf etwa 200 gefallen. Ende Januar gab es davon in Israel noch etwa 1200.
Bisher haben mehr als 5,3 Millionen der etwa neun Millionen Einwohner eine Erstimpfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer erhalten. Fast fünf Millionen sind vollständig geimpft. Zuletzt hat die Impfkampagne jedoch deutlich stagniert. Rund eine Million Israelis über 16 Jahren sind noch nicht geimpft. Experten warnen, dass das Land noch keine Herdenimmunität erreicht habe.
Lauterbach: EM-Spiele in München vor vielen Fans »nicht vertretbar«
06.37 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält EM-Spiele im Sommer in München vor großer Zuschauerkulisse für ausgeschlossen. »Wenn es ein paar Hundert oder wenige Tausend Zuschauer sind, dann kann man sich das im Großen und Ganzen noch vorstellen. Wenn wir aber hier über 10.000, 20.000 Zuschauer sprechen, dann ist es nicht machbar. Dafür haben wir schlicht keine Testerfahrung«, sagte der Politiker dem SID: »Wir wissen nicht, wie gefährlich das ist. Und dann wird auch noch gereist. Ich halte das für medizinisch nicht vertretbar.«
Eine Garantie für große Zuschauerzahlen, wie sie die Europäische Fußball-Union (Uefa) von dem deutschen EM-Standort verlangt, sei in Zeiten der Coronapandemie nicht zu geben und daher ein falsches Zeichen. Die EM soll vom 11. Juni bis 11. Juli möglichst in zwölf europäischen Städten stattfinden, die endgültige Entscheidung darüber trifft das UEFA-Exekutivkomitee am Montag.
Lauterbach hält es für möglich, dass das Turnier aufgrund der erneut steigenden Infektionszahlen nicht stattfinden kann. »Es kann durchaus sein, dass es sich ergibt, dass man die EM zum Schluss noch absagen muss«, führte er aus. Er würde »schon sagen, dass der Fußballsport mehr Bodenhaftung benötigt«.
Landkreise fordern Überarbeitung der Bundesnotbremse
06.11 Uhr: Die deutschen Landkreise fordern eine Überarbeitung der geplanten bundeseinheitlichen Corona-Notbremse. »Der Gesetzentwurf muss an vielen Stellen korrigiert werden«, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag). »Die reine Anknüpfung an Inzidenzen wird dem Pandemiegeschehen nach mehr als einem Jahr und den regional sehr unterschiedlichen Situationen nicht gerecht.«
Sager fordert hingegen, die Belegung der Intensivbetten, die Reproduktionszahl und den Impffortschritt mit in die Betrachtung einzubeziehen. »Wenn ein Landkreis zwar eine hohe Inzidenz aufweist, aber gleichzeitig sehr viele freie Krankenhausbetten hat und die Impfungen gut vorangehen, muss man dies berücksichtigen können.« Gleiches gelte für klar eingrenzbare Ansteckungen etwa in einem Betrieb. »Die reine Orientierung an der Inzidenz zeichnet kein realistisches Bild der Situation vor Ort«, so Sager.
Sager kritisierte die geplanten Ausgangsbeschränkungen ab 21 Uhr in Gebieten mit hoher Inzidenz. »Diese wären in ihrer Pauschalität ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen, weil dem kein überlegener Effekt zur Verhinderung von Neuinfektionen gegenübersteht.«
Über mögliche Änderungen am bisherigen Entwurf des Infektionsschutzgesetzes könnte der Gesundheitsausschuss am Montag befinden. Eine Verabschiedung im Bundestag ist für Mittwoch vorgesehen. Der Bundesrat will sich am Donnerstag damit befassen.
05:23 Uhr: Wegen der verschärften Einreisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei am Samstag in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald insgesamt 620 Fahrzeuge entlang der Landesgrenzen kontrolliert. 69 Fahrzeuge mit 112 Insassen wurden von den Beamten wieder abgewiesen, wie die Polizei bekannt gab. Insgesamt verliefen die Kontrollen demnach ruhig.
04.58 Uhr: Indien meldet mit 261.500 Corona-Neuinfektionen erneut einen Höchstwert. Insgesamt wurde nun bei fast 14,8 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern weist damit weltweit die zweitmeisten Ansteckungsfälle auf, nach den USA, die mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien binnen 24 Stunden um 1501 auf 177.150.
03.41 Uhr: Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, will immunisierten Menschen ihre Rechte so weit wie möglich zurückgeben. »Ich bin dafür, dass Geimpfte und Genesene so behandelt werden wie negativ Getestete«, sagte Scholz laut einem Vorabbericht der »Welt am Sonntag«. Wie genau das ausformuliert werden solle, werde bei der nächsten Zusammenkunft der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert.
Scholz ist trotz der derzeitigen dritten Pandemiewelle optimistisch, dass die Menschen im Sommer in den Urlaub fahren können. Es sei mitten in der dritten Welle noch zu unklar, um genauere Prognosen abgeben zu können: »Ich rechne aber fest damit, im Sommer im Biergarten zu sitzen und die nächste Bundesliga-Saison auch mal im Stadion verfolgen zu können.«
02.02 Uhr: Der mit Corona infizierte Entertainer Günther Jauch ist auch in den nächsten Tagen weiter in Quarantäne. In der RTL-Show »Denn sie wissen nicht, was passiert!«, bei der Jauch eigentlich hätte dabei sein sollen, wurde er am Samstagabend live kurz zugeschaltet. Er sagte seinen Promikollegen Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger über seinen Gesundheitszustand: »Im Prinzip geht es mir auch gut.« Er ergänzte aber: »Mir wird mitgeteilt, dass es mir nicht so gut geht. Diese Viruswerte sind schlecht bei mir – auch nach einem neuen Test. Sodass die gesagt haben: Wir lassen Sie da nicht raus, Sie dürfen da nicht mehr vor die Haustüre gehen jetzt für absehbare Zeit.«
Es war das zweite Mal in Folge, dass Jauch in der Samstagabend-Unterhaltungsshow wegen seiner Corona-Infektion ausfiel.