08:49 Uhr: ➤ Über 10.000 Corona-Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle gemeldet
➤ Über 10.000 Corona-Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle gemeldet
08:49 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.207 Corona-Neuinfektionen gemeldet – kaum weniger als vor einer Woche.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 534 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervorgeht. Die Daten geben den Stand der RKI-Fallzahlen-Tabelle von 07:27 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.237 Neuinfektionen und 666 neue Todesfälle verzeichnet. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,1 – und damit geringfügig höher als am Vortag (57,0). Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben.
Droht der seit Wochen beobachtete Rückgang der Infektionszahlen zum Erliegen zu kommen? Eine Einschätzung wird erst in einigen Tagen möglich sein. Experten geben zu bedenken, dass wegen der Witterungsverhältnisse manche Menschen zuletzt später als sonst üblich einen Arzt oder eine Teststelle aufgesucht haben könnten und neue Infektionen darum verzögert erfasst wurden. Noch nicht absehbar ist die Entwicklung im Zuge der Ausbreitung der ansteckenderen Variante B.1.1.7.
Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.293.908 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 18.02., 07:27 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66.698.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,85 (Vortag 0,84), auch hier gibt es derzeit Stagnation statt weiteren Rückgang. Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Die weiteren Corona-News des Tages
No-COVID-Strategie: Kölns OB Reker wirbt für härteren Corona-Kurs
09:28 Uhr: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker strebt für ihre Stadt einen Inzidenzwert von 10 an. Man solle “daran arbeiten, die Inzidenz Richtung 10 zu drücken und sie dann – das ist das Wichtigste – dort zu halten”, teilte die parteilose Politikerin am Mittwoch mit.
Die Oberbürgermeisterin betonte, sie teile “die Auffassung der multiprofessionell zusammengesetzten Expertengruppe, die die sogenannte No-COVID-Strategie entwickelt hat, dass es mittelfristig unser Ziel sein muss, Wellenbewegungen zu vermeiden und die Inzidenz nachhaltig niedrig zu halten”.
Von einem Lockdown in den Nächsten zu gehen, führe nur zu Frust und Ermüdung, gab Reker zu bedenken. “Wir müssen die Zahl der Neuinfektionen auf ein Niveau senken, das so niedrig ist, dass unsere Gesellschaft damit gut umgehen kann. Aus Sicht von Experten wäre das Virus bei einer Inzidenz um die 10 gut beherrschbar – bezogen auf unser Gesundheitssystem und die Wirtschaft.”
Sollte es zu einem erneuten Ansteigen der Inzidenz kommen, halte sie “kurze, aber harte Maßnahmen” für zielführend, um einen Anstieg im Keim zu ersticken.
Zuvor hatte der “Kölner Stadt-Anzeiger” über die Forderungen Rekers berichtet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Angestrebt werden derzeit Inzidenzwerte von 50 beziehungsweise 35. Die Inzidenzzahl in Köln lag am Donnerstag bei 69,4.
Debatte um Astrazeneca-Impfstoff: Immunologe für dritte Nachimpfung
08:07 Uhr: In der Diskussion um die Wirksamkeit des Astrazeneca-Corona-Impfstoffs schlägt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, eine Nachimpfung mit einem anderen Mittel vor.
“Man kann die Immunität, die man mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken”, sagte Watzl der “Augsburger Allgemeinen”.
Spätestens ab dem vierten Quartal stünden mehr Impfdosen zur Verfügung als für eine zweifache Impfung der Gesamtbevölkerung nötig wären, argumentierte der Dortmunder Professor. “Es wäre deshalb kein Problem, eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nachzuholen.”
Dies könne ohnehin wegen der Varianten des Coronavirus ratsam sein. “Es wäre ein Leichtes für die Bundesregierung, eine neuerliche Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu garantieren, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, dass die Menschen dadurch besser geschützt wären”, sagte der Immunologe.
Watzl betonte: “Das Mittel von Astrazeneca ist ein sehr guter Impfstoff, auch wenn die anderen noch ein bisschen besser sind.” Durch den in Deutschland verlängerten Abstand zwischen erster und zweiter Dosis werde die Wirksamkeit von Astrazeneca mutmaßlich auf 80 Prozent erhöht. Der Impfstoff biete einen deutlichen Schutz vor einer Corona-Erkrankung, der um ein Vielfaches besser sei, als wenn man nicht geimpft sei.
Das Astrazeneca-Vakzin unterscheide sich auch bei den Nebenwirkungen kaum von den anderen Wirkstoffen, sagte Watzl weiter: “Ein Unterschied zwischen den Impfstoffen ist, dass diese Nebenwirkungen bei mRNA Impfstoffen in mehr Fällen und stärker nach der zweiten anstelle der ersten Impfung auftreten. Bei Astrazeneca ist es genau umgekehrt.”
Reaktionen des Körpers bei Impfungen bei allen Mitteln seien keine Überraschung. “Die oft typischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Muskelschmerzen sind in der Regel Ausdruck davon, dass der Impfstoff das tut was er tun soll, nämlich eine Immunreaktion auszulösen”, sagte Watzl.
Daimler macht im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Gewinn als zuvor
07:49 Uhr: Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler hat das Corona-Jahr 2020 weitaus besser überstanden als erwartet und setzt sich wieder deutlich höhere Ziele.
Trotz der Pandemie habe man bewiesen, dass man die Transformation in der Branche aus eigener Kraft vorantreiben könne, sagte Vorstandschef Ola Källenius am Donnerstag. Man gehe davon aus, dass Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis im laufenden Jahr deutlich höher ausfallen werden.
2020 verbuchte Daimler unter dem Strich einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das waren 1,2 Milliarden Euro oder 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ohne den sogenannten Abzug von Minderheitenanteilen blieben 4,0 Milliarden Euro – ein Plus von 48 Prozent. Der Umsatz hingegen sank im Vergleich zu 2019 um elf Prozent auf 154,3 Milliarden Euro.
Rund 1,4 Milliarden Euro will der Konzern als Dividende an die Aktionäre ausschütten. Das wären 1,35 Euro pro Aktie, 45 Cent mehr als im Vorjahr.
Kommunen und Ärzte warnen vor überzogenen Erwartungen an Schnelltests
06:35 Uhr: Kommunen und Ärzte warnen bei den von der Bundesregierung angekündigten Gratis-Schnelltests vor zu großen Hoffnungen in der Bevölkerung. Man solle nicht glauben, “ab 1. März stünden überall für alle Schnelltests in großer Zahl zur Verfügung”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Der Impfstart habe gezeigt, dass die Organisation und die Verteilung “für viele Millionen Menschen gleichzeitig eine Mammutaufgabe darstellt”, betonte Landsberg. Er forderte daher ein “stufenweises Vorgehen”.
Wenn die Schnelltests noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden seien, sei ein Einsatz zunächst in Kitas und Schulen sinnvoll. Grundsätzlich begrüßte Landsberg aber die Absicht der Bundesregierung, ab März den Bürgern kostenlos Schnelltests zur Verfügung zu stellen.
“Das ist ein wichtiges Hoffnungssignal für Öffnungsperspektiven, nicht nur für Schulen, Kitas, sondern auch für Einzelhandel, Kultur, Hotels und Gaststätten”, betonte der Hauptgeschäftsführer.
Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, sagte der Funke Mediengruppe, es bringe bei der Pandemie-Bekämpfung nichts, “einfach nur viele kostenlose Tests anzubieten”. Notwendig seien “eine Strategie und klare Regeln”.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, ab dem 1. März sollten alle Bürger kostenlos von geschultem Personal auf das Coronavirus getestet werden können. Geplant sind demnach Gratis-Schnelltests in Testzentren, Praxen und Apotheken, mit denen man innerhalb von etwa 15 Minuten ein Ergebnis bekommt.
Medizinethiker hält gezielte Corona-Infektionen für nicht vertretbar
04:30 Uhr: Der Medizinethiker Joerg Hasford hält die gezielte Infizierung freiwilliger Probanden mit dem Coronavirus in moralischer Hinsicht für nicht vertretbar.
Bis heute kenne man keine Gruppe, bei der es kein Risiko von tödlichen Verläufen oder beunruhigenden Spätfolgen von COVID-19 gebe, schreibt Hasford, der dem Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen angehört, in einem noch unveröffentlichten Beitrag, der der dpa vorliegt.
Zudem könne man es Ärzten nicht zumuten, Menschen gezielt zu infizieren, ohne die Folgen abschätzen zu können. Dies widerspreche auch dem Eid, den diese bei Eintritt in ihren Beruf geleistet hätten.
Für ein besseres Verständnis des Coronavirus will Großbritannien absichtlich Probanden mit dem Erreger infizieren. Es handele sich um die weltweit erste solche “Human Challenge”-Studie zu SARS-CoV-2, wie das Wirtschaftsministerium in London am Mittwoch mitteilte. Bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren sollen in einer “sicheren und kontrollierten Umgebung” dem Virus ausgesetzt werden. Das Projekt soll in den kommenden Wochen starten.
Dieses Vorgehen bei der Erprobung von Impfstoffen hat den Vorteil, dass die Wirksamkeit vergleichsweise effizient getestet werden kann. Das übliche Verfahren sieht hingegen vor, Zehntausende zu impfen und dann zu schauen, ob sich weniger Menschen auf natürliche Weise infizieren als in einer ungeimpften Kontrollgruppe.
In Deutschland gilt die Durchführung von “Human Challenge”-Studien als unwahrscheinlich. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hatte solche Tests im Herbst als unethisch abgelehnt.
Zudem gebe es medizinische Vorbehalte: “Challenge-Studien zeigen vielleicht ein verfälschtes Bild, da Erkenntnisse, die nur mit jungen, gesunden Menschen gewonnen wurden, möglicherweise nicht auf Ältere und chronisch Kranke übertragbar sind. Aber diese Personengruppen sind durch COVID-19 am stärksten bedroht”, betont der Verband auf seiner Internetseite. Künstlich herbeigeführte Ansteckungen entsprächen nicht den echten Infektionen im Alltag.
Vergnügungsparks in New York dürfen im Frühjahr wieder öffnen
01:23 Uhr: Die Vergnügungsparks im US-Bundesstaat New York dürfen trotz Corona-Pandemie im Frühjahr wieder öffnen. Masken, Abstand, Einhaltung von Hygieneregeln und Reduzierung der erlaubten Besucherzahlen auf rund ein Drittel seien dabei Pflicht, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit).
So kann beispielsweise der berühmte Vergnügungspark Coney Island im New Yorker Stadtteil Brooklyn, der im vergangenen Jahr komplett geschlossen bleiben musste, ab 9. April wieder seine Tore für Besucher öffnen.
Bereits Ende März dürften Vergnügungseinrichtungen in Innenräumen wie beispielsweise Trampolin-Zentren oder Spielhallen wieder öffnen, sagte Cuomo. Damit verkündete der Gouverneur schon zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen neue Lockerungen.
Zuvor waren unter anderem Stadien wieder eingeschränkt für Großveranstaltungen freigegeben und die Innenräume der Restaurants, Cafés und Bars der Millionenmetropole New York bei eingeschränkter Kapazität wieder geöffnet worden.
New York – einst Epizentrum der Pandemie in den USA – hat die zweite Welle auch wegen streng durchgesetzter Maßnahmen bislang vergleichsweise gut und mit in der Spitze weniger Krankenhaus-Einweisungen als bei dem fatalen ersten Ausbruch im Frühjahr 2020 überstanden.
FDP-Fraktionsvize: Merkel und Steinmeier sollten bald geimpft werden
00:01 Uhr: FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat eine baldige Impfung von Bundespräsident und Kanzlerin vorgeschlagen, um das Vertrauen der Bürger in die Corona-Schutzimpfungen zu stärken.
“Es wäre sicherlich ein sehr positives Signal, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeitnah öffentlich impfen lassen würden. Das wirkt vertrauensbildend”, sagte Theurer der “Bild”-Zeitung (Donnerstag). (Mehr zu dem Thema finden Sie hier.)