(Motorsport-Total.com) – Fünf Jahre ist es schon her, dass mit Haas ein echtes neues Formel-1-Team der Königsklasse beigetreten ist. Der amerikanische Rennstall ist nach dem Einstieg von Lotus (dem späteren Caterham-Team), Virgin und HRT 2010 aber auch der einzige Rennstall, der in den folgenden zehn Jahren von Grund auf aufgebaut wurde.
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Günther Steiner hat in Gene Haas einen Investor für sein Team gefunden
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Ein Mann von zentraler Bedeutung dabei ist Teamchef Günther Steiner, der das Projekt federführend in der Hand hatte und immer noch hält. Was viele gar nicht wissen: Der Südtiroler sollte vor Haas schon mit einem anderen amerikanischen Projekt in die Formel 1 einsteigen. US F1 hatte die Fühler nach Steiner ausgestreckt, als man zusammen mit den anderen Neulingen 2010 debütieren sollte.
“Sie waren 15 Kilometer von meiner Heimat entfernt stationiert”, erinnert sich Steiner im Gespräch mit ‘Motorsport-Total.com’. “Ich wurde dem Teamchef, Ken Anderson, vorgestellt, weil mein Unternehmen Arbeit für ihn erledigen sollte.”
Stefano Domenicali riet von US F1 ab
Später wurde Steiner auch von Hauptinvestor Chad Hurley kontaktiert, der von ihm den nötigen Input haben wollte, was es für einen Einstieg in die Formel 1 braucht. “Ich kannte diese Welt ja”, so Steiner, der unter Niki Lauda bereits 2002 und 2003 Teamdirektor bei Jaguar war.
Der Südtiroler half mit seinem Wissen und wollte unter anderem die Autos kaufen, die Dallara für den Einstieg von Campos gebaut hatte, denn die Zeit wurde für den amerikanischen Neuling knapp.
Fotostrecke: Neue Formel-1-Teams seit der Saison 1990
Die Formel 1 ist ein sich immer weiter drehendes Karussell: In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Teamübernahmen und Umbenennungen, doch nur zwölf Mannschaften gründeten sich – so wie die US-amerikanische Haas-Mannschaft – seit dem Jahre 1990 neu. Unter den Pionieren befanden sich massenhaft Traumtänzer, viele Superreiche und ein Weltkonzern, aber auch zwei echte Motorsport-Enthusiasten. Nur fünf der oft chronisch klammen Mannschaften schafften es, WM-Punkte zu holen. Drei Teams gewannen sogar Grands Prix. Überlebt haben nur vier Projekte, davon lediglich eines in der ursprünglichen Form. Wir erzählen die Storys hinter dem verrückten Dutzend.
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Eines Nachmittags traf er sich auch mit Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, um von ihm zu hören, wie sich das Formel-1-Umfeld in all den Jahren verändert hatte. “Stefano hat mir geraten, nicht mehr mit Hurley weiterzumachen, weil er verstand, dass es kein Projekt mit solidem Fundament war”, erinnert er sich.
Und tatsächlich: Der Rennstall war eine Totgeburt und schaffte den Sprung in das Formel-1-Feld nicht. Auch für Steiner war ein mögliches Engagement in der Königsklasse damit vom Tisch. Abgeschlossen hatte er damit aber nicht: “Die Idee von einem Formel-1-Team war bereits in meinem Kopf. Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht.”
Die Suche nach einem Investor
Damals gab es auch Gespräche darüber, das Kundenautoverbot fallenzulassen. Das war Steiners Chance. “Nach einer Weile rief ich Domenicali zurück und schlug ihm ein Projekt vor, das so strukturiert war, dass wir das Auto haben könnten”, erzählt er. Der Italiener antwortete ihm, dass er einen seriösen Investor finden sollte, dann würde man weitersehen.
“Ich habe dann angefangen, Leute aus dem Rennsport zu kontaktieren, bis ich jemanden gefunden hatte, der Gene Haas kannte”, so Steiner. Haas war bereits mit einem eigenen NASCAR-Team im US-Rennsport verankert.
Mick Schumacher fährt Haas – und bald auch Ferrari?
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Hat Mick Schumacher das Zeug zum Formel-1-Weltmeister? “Ja, das hat er!”, sagt Experte Marc Surer. “Mit diesem Talent und mit der Art, wie er es umsetzt, ist er ideal für die Formel 1.”Im Gespräch mit Christian Nimmervoll (facebook.com/F1ChristianNimmervoll) analysiert der beliebte Formel-1-Insider, der selbst 82 Grands Prix bestritten hat, Micks Chancen, eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters Michael zu treten.
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Insgesamt ein Jahr habe er mit dem Amerikaner über einen möglichen Formel-1-Einstieg gesprochen. “Und schließlich war Gene dann überzeugt und hat mich gebeten, ihm eine Lizenz zu besorgen”, so Steiner. Das war der Beginn des Formel-1-Projektes von Haas, die 2016 schließlich debütierten und 2021 in ihre mittlerweile sechste Saison gehen.
“Am Anfang ist es immer schwierig, aber wenn man einmal jemanden gefunden hat, der das Projekt finanziert, dann muss man nur daran arbeiten, es möglich zu machen, es gut machen und dabei das Wissen nutzen, das man hat.”
2021 starten Mick Schumacher und Nikita Masepin für den Rennstall in der Formel 1.