Seit dem 01. Januar 2021 ist die neue LEGO 10278 Polizeistation (vorerst) exklusiv im LEGO Online-Shop für 179,99 Euro bestellbar. Sobald die LEGO Brand Stores vor Ort wieder öffnen dürfen, natürlich auch dort.
Nachdem ich euch bereits im letzten Jahr die LEGO 10270 Buchhandlung zeigen konnte, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, auch das 16. modulare Gebäude in einem Review zu präsentieren. Ab der Bestellung am Release-Tag, um kurz nach Mitternacht, bis zum Erhalt des Pakets, hat es leider viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen, aber nun ist es endlich da und es kann losgehen.
Vorab ein kurzes Wort zum Designer des Sets – Chris McVeigh. Er war zuvor acht Jahre lang selbstständig mit dem Bauen von LEGO MOC’s (My Own Creation). Auf seiner Homepage zeigt der Kanadier eindrucksvoll, welche tollen Kreationen er im Laufe der Zeit entworfen hat. Im März 2019 zog er schlussendlich nach Billund, um für den dänischen Spielwarenhersteller neue Sets zu designen und Geschichten zum Nachspielen zu erstellen – wie den mysteriösen Donut-Raub bei der Polizeistation.
McVeigh durfte sich zuerst bei den LEGO Sketches ausprobieren, bevor er das aktuelle Winterset (LEGO 10275 Elfen-Klubhaus) entwarf. Nun also der nächste große Schritt zu einer der beliebtesten LEGO-Serien. Man darf gespannt sein, was noch alles kommt.
Fakten zur LEGO 10278 Polizeistation
Die Verpackung
Was zuerst auffällt – auch die Modular Buildings haben das neue schwarze Design der 18+ Serie erhalten. Während das alte Design mit buntem Hintergrund und dem CREATOR Expert Logo bestückt war, ist nun alles minimalistisch. Ich persönlich empfand das alte Design als freundlicher, jetzt wirkt es recht kühl und irgendwie „nackig“. Aber es wird auch die Fans dieser Art der Boxen geben – diese ist übrigens 58 x 47,5 x 12cm groß. Die Rückseite zeigt die einzelnen Etagenelemente, sowie das Zusammenstecken mit der Buchhandlung (10270) und einigen Details.
Neben dem 18+ Logo an der Unterseite wurde nun auch ein neuer Name für die Serie ins Leben gerufen – Modular Buildings Collection. Darüber sind schemenhaft einige andere Gebäude der letzten Jahre abgebildet (Eckgarage 10264, Stadtleben 10255, American Diner 10260, Buchladen 10270 und die Polizeistation selbst).
An den Seiten der Verpackung gibt es noch einmal ein größeres Detail des Sets, der Name in mehreren Sprachen und die enthaltenen fünf Minifiguren.
Der Inhalt
Die gut gefüllte Box ist seitlich mit jeweils drei Klebesiegeln verschlossen, die einfach durchgeschnitten werden können. Darin enthalten ist die obligatorische weiße große Extra-Box und die ersten Tütengruppen, die aber wieder durcheinander sind, was die Nummerierung angeht. In der weißen Box gibt es die große dunkelgraue 32×32 Grundplatte (Baseplate), weitere Einzel-Platten und den Rest der insgesamt 14 Tütengruppen.
Die Bauanleitung
Auch eine gedruckte Bauanleitung ist enthalten. Wer lieber auf die digitale Version steht, kann sie natürlich als PDF direkt bei LEGO herunterladen. Das neue Design ist an die Box angelehnt. Was auffällt – die Anleitung hat keine Setnummer mehr. Auf der Vorderseite ist (passend) die Vorderseite des Gebäudes abgedruckt, auf der Rückseite (Überraschung!) die Rückseite.
Der komplett schwarze Stil erinnert an die LEGO Architecture Reihe. Kann man mögen, muss man nicht. Auf jeden Fall sind Fingerabdrücke schnell zu sehen, und die Umschlags-Seiten leiden schnell beim Hin- und Herschieben. Eine Lackierung wäre bei diesem edlen Versuch vielleicht ganz ratsam.
Auf der ersten Seite ist kurz der Designer dargestellt mit roter Jacke, schwarzer Schirmmütze und einer Tasche in beige. Dies sollten wir uns für später kurz merken. Interessant ist auch die Abbildung aller 16 modularen Gebäude am unteren Rand – inklusive der Market Street 10190. Ansonsten gibt es nicht viel überraschendes – die Aufteilung der Tütengruppen und das hin und wieder, eben ähnlich wie bei Architecture, ein paar Informationen am Rand stehen. Insgesamt 419 Bauschritte werden für die knapp 3.000 Teile benötigt.
Neue Elemente
Im LEGO Designer-Video auf YouTube erklärt McVeigh kurz, welche neuen, bzw. neu eingefärbten Elemente es in diesem Set gibt – neben den zahlreich Bedruckten natürlich. Am Auffälligsten dürften hierbei die neuen (invert) geschwungenen Dachelemente sein, die es gleich in beige (tan) und hellgrau gibt.
Die Minifiguren
Auch bei den fünf Minifiguren gibt es ein neues Torso-Element – nämlich welches die beiden Herren der Schöpfung tragen. Der junge Absolvent und der alt eingesessene Chief dürfen ein neu bedrucktes Oberteil tragen – beim Torso der Chefin wurde dagegen zur aktuellen LEGO City Polizeistation 60246 gegriffen. Die Beine sind allesamt unbedruckt und auch die Polizeimützen sind nichts Neues.
Ebenso verhält es sich bei den zwei einzigen zivilen Minifiguren – der Donut-Fachverkäuferin und dem Kiosk-Besitzer. Dagegen ist das bedruckte Zeitungselement neu. Ach ja, kurz zurück erinnert, das Outfit des Herren mit der Donut-Angel kommt uns doch irgendwie bekannt vor, oder – und ich meine nicht Jack aus Hidden Side! Absicht?! Man weiß es nicht.
Der Aufbau
Nun aber beiseite mit den Minifiguren und ran an die eigentliche LEGO 10278 Polizeistation mit ihrer dunkelgrauen Grundplatte. Schon in den ersten Bauschritten wird ein sehr gelungenes Detail gebaut. Dafür wird sogar die komplette Station etwas erhöht gebaut (man beachte die bunten Steine in der Mitte), um einen kleinen Fluchttunnel zu kreieren – sogar das kleine (mühselige) Hilfsmittel zum Tunnelbau liegt bei – ein Löffel! Links entsteht bereits (ebenerdig) der kleine Donut-Shop.
Das Bunte verschwindet aber relativ schnell und dient lediglich als Innenfutter für die darauf liegenden Platten. Und hier wird gefliest, was das Zeug hält. Aber nicht nur Fliesen kommen zum Einsatz, sondern diesmal sogar einiges an Jumper-Plates (die Fliesen mit der mittigen Noppe). Dadurch können nun endlich auch Figuren stabil für eine Szenerie positioniert werden. Rechts entsteht der minimalistische Zeitungs-Kiosk. Auch hier kommt die neue weiße Zeitung wieder vor. Ein paar verdächtige Donuts stehen in der Ecke – und zwei hellblaue Gefäße mit Deckel. Diese Art der Gefäße wiederholen sich im Laufe des Aufbaus. Einen Zusammenhang erkenne ich leider nicht, aber vielleicht einer der Leser?!
Beim Bau der Innenreinrichtung für den Donut-Shop bekommt man irgendwie automatisch Heißhunger auf etwas Süßes. Ich weiß gar nicht warum. Aber auch Freunde des wässrigen, schwarzen koffeinhaltigen Frühstücksgetränks kommen hier auf ihre Kosten. Ein paar angedeutete Pappbecher in der Ecke runden das Innere des Ladens ab. Die Regale wurden übrigens mit den „Actionelementen“ aus der Super Heroes Minifiguren-Serie (71026) in Schräglage gebracht.
Wer nicht so der Kaffee-Freund ist, darf sich gern am Wasserspender im Eingangsbereich der Polizeistation bedienen. Auch hier kommen wieder die weißen typischen Pappbecher zum Einsatz. Ein genialer, simpler, aber effektiver Bau. Aber was macht diese goldene Krone dort?! Des Rätsels Lösung ist eigentlich recht simpel – wenn man es weiß und kennt. Dies ist ein kleines Easter-Egg in Anspielung auf die Comedy-Serie Brooklyn Nine-Nine, in der es um Detektive des fiktiven 99. Bezirks von New York City geht. Jedes Jahr an Halloween wird dabei der beste Detektiv vom Halloween-Raub mit einer goldenen Krone geehrt.
So, zurück zur LEGO 10278 Polizeistation. Hier entstehen bereits die Außenwände und als zusätzlicher Gag zum Tunnelbau, ein kleiner Spalt im Mauerwerk – das Licht in die Freiheit. Das Pflänzchen daneben erinnert mich – in Kombination mit dem Riss – irgendwie an die Sendung Löwenzahn.
Bei der Markise vom Donut-Shop kommen neu eingefärbte Elemente zum Einsatz. Außerdem werden für die Innenwände auch die ersten neuen gebogenen Dachsteine verwendet. Der Abschluss eines solchen Steins entspricht dabei genau der Höhe einer normalen Fliese.
Bei den bisherigen Modulars wurden oft große Standard Elemente für den Treppenbau benutzt. Bei der LEGO 10278 Polizeistation ist dies anders. Hier hat sich Chris McVeigh etwas originelles einfallen lassen – aus 3er und 4er Facetten Steinen entsteht eine Treppe, welche dann nur seitlich an die Mauer gesteckt wird. Ohne Geländer wirkt diese Treppe leicht schwebend im Raum. Auf jeden Fall eine kreative Idee.
Kreativ geht es mit dem Schreibtisch im Empfangsbereich weiter. Hier kommt eine 1×2 Slope mit aufgedruckter Wählscheibe zum Einsatz. Man merkt also auch im Detail, in welchem Zeitalter wir uns befinden.
Vom Empfang direkt in die (noch offene) Gefängniszelle. Sie ist eng, hat ein bewegliches Bett, dessen Aufklappen den Fluchttunnel freilegt und eine Toilette! Und das ist nicht nur ein einfaches Plumpsklo, sondern hat sogar einen Spülkasten. Dafür kann es durch die offenen Gitterstäbe doch etwas zugig werden.
So ergibt sich schon die Aufteilung der verschiedenen Räume unserer LEGO 10278 Polizeistation. An dem nächsten Wandelement hängt nicht nur ein Funkgerät, sondern auch eine Uhr – soweit so langweilig, wäre da nicht der neue Druck. In der Anleitung ist noch die alte klassische Uhr dargestellt – aber hier muss sich wohl jemand spontan ein neues Design überlegt haben. Die Passgenauigkeit des Prints lässt aber leider zu wünschen übrig.
Anschließend wird der große Eingangsbereich mit der Außenfassade fertig gestellt. Ein bedrucktes Police-Schild darf dabei nicht fehlen. Auch das Ansetzen der schrägen Giebel ist hier recht simpel gelöst und zwar mit einem Stein mit Clip und einer der zahlreichen kleinen Kellen, die im gesamten Set sehr oft vorhanden sind – so auch als Türgriffe oder später als Halterungen für die Kletterpflanze. Auch der kleine Kiosk erhält nun die restlichen Außenwände und sein Dach. Am Interior kam aber nichts weiter dazu.
Was dazu kam, ist die Tür der Gefängniszelle (in pearl dark gray, eine wunderschöne Farbe). Diese steht auf einer 6×6 Platte und wird einfach in die offene Stelle eingesetzt. Nun ist der Boden über dem Loch fast abgeschlossen – und nur beim Anklappen des Bettes, wird der gegrabene Tunnel sichtbar.
Damit ist das Erdgeschoss der LEGO 10278 Polizeistation abgeschlossen.
Ein Blick von oben zeigt nochmal die Räumlichkeiten. Interessant ist hierbei, dass nicht alle Wände gleich hoch sind. Die Wand zwischen dem Donut-Shop und der Polizeistation ist etwas abgeflacht worden. Ebenfalls ein kleines, aber feines Detail – der Kiosk steht eine Noppenbreite vor der Gefängniszelle. Damit ist er fast ein eigenständiges kleinen Mini-Modular. Die sandgrüne Außenfassade gefällt mir übrigens sehr gut. Sie bietet auch die optimale Möglichkeit ein anderes sandgrünes Gebäude anzuschließen – doch dazu am Ende mehr.
Das 1. Obergeschoss
Weiter geht es in der ersten Etage. Der Boden wird aus verschiedenen großen Platten zusammengesetzt. Es wird eine kleine Wohnung über dem Donut-Shop gebaut und ein kleines Fotostudio, womit die Verbrecher-Bilder aufgenommen werden, sogenannte Mugshots in den USA. In der kleinen Wohnung steckt aber ein weiteres nettes Gimmick, doch dazu gleich mehr.
Vorab noch eine Sache, die mir beim Bau des alten Plattenspielers aufgefallen ist. An sich wieder ein super Mini-Build, wenn da nicht ein kleiner Fehler im Detail stecken würde. Laut Anleitung wird der Tonarm links und nach unten gerichtet angesetzt – da sich aber die Schallplatten seit je her im Uhrzeigersinn bewegen, würde es hier zu leichten Komplikationen kommen. Ich habe den Tonarm deshalb nach rechts verlegt und den Plattenteller einfach versetzt. Nun kann die Schallplatte problemlos abgespielt werden.
Warum sie aber nicht das bedruckte Schallplattenelement mit beigefügt haben, verstehe ich nicht. Aber man erkennt auch so ganz gut, was gemeint sein soll. Nun aber zum angekündigten Gimmick. Das Bett ist klappbar und darunter ist ein Loch. Dieses Loch führt – wie sollte es anders sein – direkt in den Donut-Shop. Nun kann man sich fragen: Wer hatte nochmal bei der Minifiguren-Vorstellung diese selbstgebaute Angel mit dem Donut am Haken?! Dementsprechend könnte man sich vorstellen, wer hier eventuell wohnt.
Zur Wohnung, welche nur über den hinteren Aufgang betreten werden kann, gehört zumindest noch eine kleine Kochnische mit Spülbecken und Schrank. Der Wasserhahn ist hier ein Technic-Pneumatik Element – wieder eine neue Idee.
Nun wird das zentrale Büro der Polizei mit Utensilien gefüllt. Zwei Schreibtische, jeweils mit dekorativer Stehtischlampe und einem Telefon, welches schon eine Etage tiefer zum Einsatz kam und einer wirklich coolen Mini-Schreibmaschine. Natürlich auch ein Druck. Dazu gibt es eine typische Pinnwand, mit Notizen und Hinweisen, die durch ein rotes Gummiband die Verbindung untereinander darstellen. Wer ist nur dieser verflixte Donut-Dieb?
Wie bei allen modularen Gebäuden wird auch bei der LEGO 10278 Polizeistation Wert auf die Außenfassade gelegt. Immer wieder kommen dabei interessante Bautechniken zum Einsatz. Auch in diesem Fall. Am Ende werden die Innenseiten der 1×2 Jumper-Plates die Fassade schmücken.
Mit dunkelblauen Markisen an den Fenstern und einer Pflanze, die sich ihren Weg nach oben rankt, ist auch das erste Obergeschoss vollendet. Auch hier fällt wieder auf, dass die Trennwand der Wohnung nicht bis oben gebaut wird. Ebenfalls finden sich wieder zwei Gefäße (diesmal in gelb), die im Fensterbrett des Fotostudios stehen.
Das Erdgeschoss und die erste Etage der LEGO 10278 Polizeistation im Zusammenspiel.
Das 2. Obergeschoss
Während das lavendel-farbene Seitenhaus seinen Dachabschluss bekommt, kommen bei der Polizei noch interessante Räumlichkeiten dazu. Ein weiteres (gebautes) Highlight ist hierbei das alte Tonbandgerät mit einer bedruckten 1×1 Fliese, die bisher nur im Tokyo Architecture Set (21051) enthalten war.
Das zweite Highlight in dieser Etage ist – die Asservatenkammer bzw. verzeiht mir meinen Hang zu wunderschönen Eisenbahntüren – die weiße Tür. In dieser Kammer sollen einige Utensilien als Easter Eggs versteckt sein. Klar sind zum Beispiel die Kekse aus dem Detektivbüro (10246) oder der rote Juwel als Diebesgut aus dem Grand Emperium (10211), aber warum sollte eine Pfanne entwendet werden aus dem Pariser Restaurant (10243)? Und auch hier wieder diese seltsamen Gefäße – vielleicht hat ja jemand einen Hinweis, der zur Lösung der Mysterien beiträgt.
Kein Mysterium dagegen ist der kleine Gang mit den braunen Türen, was mich an die 70er oder 80er Jahre US-Krimiserien erinnert. Hinter der einen Tür ist der Vernehmungsraum, mit dem Tonbandgerät – daneben eine zweite (!) Toilette. Also wenn bei diesem Set der geneigte Klo-Fetischist nicht auf seine Kosten kommt, wo dann?! Aber etwas, was mir beim Bauen auffiel, es gibt keine Möglichkeit der Handdesinfektion in dieser Örtlichkeit – schnell merkte ich aber, dass dies aus Platzgründen nicht möglich ist, da sich sonst die Tür nicht mehr öffnen lässt.
Die Fassade wird hier genauso gehandhabt, wie schon die Etagen zuvor. Allerdings kommt noch ein weiterer möglicher Donut-Dieb zum Einsatz. Ein blaues Vögelchen samt dem leckeren Gebäck, welches hier so unschuldig auf der Fensterbank sitzt. Oder kam es von der Buchhandlung vorbei geflogen? Witzig ist die Lüftungsanlage direkt von der Toilette nach außen.
Ein weiteres nettes Detail ist – nein, nicht die Klopapierrolle, sondern die angedeuteten Jalousien durch die alten weißen Leitern an den Fenstern.
Das Dach
Das abschließende Dach ist schnell zusammengesteckt. Hier dürfen nun die nagelneuen Slopes auch in grau zum Einsatz kommen – und auch unbedruckte LEGO Minecraft Tierköpfe finden hier Verwendung. Ich bleib dabei, wieder sehr kreativ!
Ein kleiner Wasserspeicher wird aus übereinander gestapelten Sat-Schüsseln gebaut und anschließend auf das weiße Dach des Seitenhauses gestellt. Das Polizei-Dach bekommt noch eine Funkantenne und eine Abluftanlage – welche wieder genau über der Toilette sitzt. Seltsam.
Als letztes noch zwei bedruckte 6×6 Fliesen, die zusammen einen großen Werbebanner ergeben. Hier ist es eigentlich erstaunlich, dass LEGO diese Fliesen tatsächlich bedruckt hat, denn normalerweise darf bei diesen Elementen ein Sticker aufgebracht werden. Warum? Durch den Anspritzpunkt in der Mitte der Platten, ist es sonst nicht möglich, diese sauber und großflächig zu bedrucken. Diesmal war der verantwortliche Grafikdesigner aber clever und hat diese unschönen Anspritzpunkte elegant in das Bild eingebaut. Allerdings geht dadurch ein kleines Detail verloren, wie wir gleich noch im Vergleich sehen werden.
Das fertige Modell
Doch zuerst schauen wir uns das fertige Modell in seiner vollen Pracht an. In der Höhe misst es 37 cm (einschließlich der Antenne, die Breite und Tiefe (25×25 cm) ergibt sich durch die Grundplatte.
Wie immer von hinten keine Augenweide – aber zumindest ist alles klar strukturiert und keine seltsamen Farbausreißer dazwischen, weil es den ein oder anderen Stein nicht in der Farbe gibt.
Von allen Seiten betrachtet sieht es wirklich so aus, als wären es drei Gebäude auf einer Grundplatte. So ein Design gab es bisher auch noch nie. Man kennt diese zweigeteilten Häuser auf zwei Grundplatten, aber hier ging der Designer einen neuen Weg. Und wer ganz genau hinschaut wird feststellen – es gibt keine schwarzen Technic-Verbinder mehr, um weitere Gebäude anzubauen. Sicherlich hat jeder LEGO-Fan davon hunderte irgendwo rumliegen, aber dennoch stellt sich die Frage: Warum diese zwei Elemente eingespart wurden?! Man weiß es nicht.
Nun noch ein kleiner Vergleich mit dem doch recht groß verstecktem Easter Egg – dem Werbeplakat zum Waschsalon. Dieser befindet sich in der Steine Bank (10251), wo das Geld bekannterweise „gewaschen“ wird und nicht jede Waschmaschine das ist, was sie zu sein scheint. Dieser kleine Laden heißt im Originalen „Soap ’n Suds“.
Beim Werbeplakat musste nun dieses „n“ aufgrund des Anspritzpunktes weggespart bzw. durch eine Seifenblase ersetzt werden. Zumindest ist die Waschsalon-Besitzerin davon überzeugt, dass die Polizei sie niemals schnappen wird, wenn sie den Tresorraum der Bank erstmal leer geräumt hat. Oder vielleicht wäscht sie auch die Donuts?
Die kleinen, schmalen Gebäude fügen sich super ins Bild und lassen die Stadt lebendiger und nicht so symmetrisch wirken. Zu dem sandgrünen Anbau mit der Gefängniszelle passt – auch vom schwarzen Dach – perfekt der alte Green Grocer (10185).
Bei vielen Details werden auch viele kleine Teile benötigt – daher bleibt auch dementsprechend das ein oder andere Steinchen übrig. Zum neuen schwarzen Design der Box und der Anleitung hätte LEGO durchaus auch ihren einfachen Steinetrenner farblich anpassen können – in schwarz.
Mein Fazit
Rundum ein sehr gelungenes Modular. Hier gibt es wirklich kaum was auszusetzen. Was ich persönlich schade finde, dass es kein passenden Polizeiwagen gibt, äquivalent zur modularen Feuerwehr (10197) aus dem Jahre 2009. Aber das hätte vermutlich die (vorgegebene?) Teileanzahl gesprengt und auch den Preis nochmals höher getrieben – obwohl dieser bei dem Set absolut in Ordnung ist. Viele bedruckte Teile und ein guter Mix aus größeren Basic-Steinen und Kleinteilen.
Auch das neue Design der Box ist nicht ganz mein Geschmack, da waren mir die letzten klassischen Creator Expert-Boxen doch etwas freundlicher gestimmt. Ansonsten finde ich das Gebäude bzw. die Räume gut und passend mit vielen Details ausgefüllt, zudem ein gefliestes Erdgeschoss mit einigen Jumper-Plates, um endlich die Figuren auch platzieren zu können. Das Bauen wurde nie langweilig und Wiederholungen gab es kaum (bis auf die seitlichen Eck-Elemente der hervorstehenden Polizeistation), ein wirklich tolles Set.
Dazu eine Story, die zwar in den Zügen etwas an das Detektivbüro (10246) mit seinen Keksen erinnert, aber neben einer tollen Optik auch ein schönes Spielerlebnis bietet, wo jeder sich selbst seine Geschichte ausdenken kann …
… und wer weiß, wer am Ende der wahre Donut-Dieb ist!