Am Montag begann für Einar (13) die letzte Schulwoche vor den Sommerferien. Statt sich wie seine Mitschüler auf die Ferien zu freuen, lag er im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Einar wurde unter Vollnarkose untersucht. Die Diagnose: Seine Nierenwerte sind schlecht. Er hat starke Schmerzen, seitdem er in der Ostetal-Gesamtschule in Sittensen (Niedersachsen) von drei Mitschülern verprügelt wurde.
Ein Vorfall, den die Schule offenbar vertuschen, ja sogar leugnen will! Auf schriftliche BILD am SONNTAG-Anfrage antwortet Schulleiter Sven Evers lapidar: „Einar ist nicht im Krankenhaus und die Polizei hat noch nicht ermittelt, dass er hier im Haus verprügelt wurde. Ansonsten gibt es zur Stellungnahme des Landesamtes für Schule und Bildung keine Ergänzungen.“
Die Behörde hatte BILD am SONNTAG mitgeteilt, „der Vorfall wurde vollumfänglich (…) aufgearbeitet“.
Das hat Einar noch nicht. Der Angriff hat seinen Lebensmut erschüttert! Mutter Carmen H. (37) zu BILD am SONNTAG: „Einar hat sich immer wieder ins Leben gekämpft. Nun ist seine Kraft zerrissen.“
Einar ist todkrank. Er kam mit einer Organfehlbildung auf die Welt, hat eine chronische Niereninsuffizienz und nur zehn Prozent Herzleistung. Seit dem Angriff ist sein Bauch geschwollen, sodass er seinen Nierenkatheter nur unter größten Schmerzen nutzen kann.
Und während viele Mitschüler in die Ferien fahren, soll Einar demnächst einige Tage im Kinderhospiz „Sternenbrücke“ verbringen. Kennenlern-Aufenthalt wird das genannt.
Und mit seiner Mutter redet er über die Dinge, die ihm jetzt noch wichtig sind – er wünscht sich eine Seebestattung. „Einar war sein ganzes Leben in einem kranken Körper gefangen. Er möchte nicht in einer Kiste unter der Erde vergammeln, sondern frei sein“, so die tapfere Frau.
Was der Familie ein wenig Mut macht: Viele BILD am SONNTAG-Leser nehmen Anteil an Einars Schicksal. Sie haben ihm Briefe geschrieben, ihre Hilfe und Reisen angeboten.
Einar ist tief bewegt: „Ich danke all diesen Menschen.“ Auch der BILD-Verein „Ein Herz für Kinder e. V.“ hat sich mit der Familie in Verbindung gesetzt.
Reisen kann Einar aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands derzeit nicht. Wenn er nicht schläft, zockt er an seiner Spielkonsole. Stiefvater René (31) hat Einar ein neues Bett aufgebaut.
Es sind die kleinen Dinge, die Einars Leben in diesen dunklen Tagen ein bisschen heller machen.
Einars Mutter Carmen H. (37)ist gerührt von der Anteilnahme der BILD am SONNTAG-Leser






