(Motorsport-Total.com) – Noch immer hat Mercedes keinen Vertragsabschluss mit Lewis Hamilton vermeldet. Zwar sprach Teamchef Toto Wolff in der vergangenen Woche davon, “dass wir nicht mehr weit entfernt sind von einer Bekanntgabe”. Einen konkreten Termin nannte er nicht. Nur, dass es kein Dreijahresvertrag sein wird, verriet er.
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Lewis Hamilton wird mit Mercedes weitermachen – nur für wie lange?
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Hamilton selbst äußerte sich im Interview mit ‘Sportweek’, einem Magazin der ‘Gazetta dello Sport’, nur indirekt dazu, sprach aber bereits vom achten Titel. “Der achte Weltmeistertitel wäre etwas ganz Großes”, blickt der siebenfache Weltmeister voraus.
“Ich tue mich sogar schwer, die Zahl auszusprechen, aber es wird das Thema sein, über das 2021 jeder sprechen wird und das Ziel, auf das ich mich zusammen mit der unglaublichen Gruppe von Leuten, mit denen ich bisher gearbeitet habe, konzentrieren werde. Wir haben eine sehr harte Saison vor uns, so viel ist sicher.”
Hamilton stellt sich auf harte Red-Bull-Konkurrenz ein
In dem Zusammenhang weist Hamilton vor allem auf die starke Form von Red Bull zum Ende der vergangenen Formel-1-Saison hin. Wir erinnern uns: Beim Finale in Abu Dhabi fuhr Max Verstappen einen ungefährdeten Sieg ein.
“Wir haben weiterhin die maximale Leistung unserer Motoren genutzt”, so der Mercedes-Pilot, “aber sie waren trotzdem schneller. Wir werden noch viel arbeiten müssen.”
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Dabei schließt Hamilton sich selbst keineswegs nicht aus. Auch mit sieben Weltmeistertiteln auf dem Konto könne er sich als Fahrer immer noch verbessern: “Ich bin davon überzeugt. Talent ist das, was Mutter Natur uns gibt, aber die technischen Qualitäten können immer noch gesteigert werden”, weiß der 36-Jährige.
Ayrton Senna als großes Vorbild und Inspirationsquelle
“Ich meine die Anwendung, den Umgang mit den Instrumenten, das Verständnis für die Maschine und die Art und Weise, wie man mit den Ingenieuren im Team kommuniziert. Man kann auch seine körperliche Vorbereitung verfeinern und den Einsatz von Energie optimieren. Alles Aspekte, auf die ich mich konzentriere, um voranzukommen.”
Zusätzliche Kraft und Motivation zieht Hamilton dabei zum einen aus der Erinnerung an seine Kindheitshelden, zum anderen aus seinem sozialen Engagement. So schwärmt der Brite in dem Interview auch von Formel-1-Legende Ayrton Senna.
“Die Art, wie er fuhr, die Farben seines Helms, die Leidenschaft, mit der er sprach und seine Siege” seien stets eine Inspiration gewesen. “Er stand alleine einem System gegenüber, das nicht immer freundlich zu ihm war – etwas, das auch ich in meiner Karriere erlebt habe, wenn auch aus anderen Gründen”, zieht Hamilton Parallelen.
Kampf gegen Diskriminierung hat ihn extra “beflügelt”
Obwohl er gerademal neun Jahre alt war, als Senna beim Grand Prix von San Marino 1994 ums Leben kam, hatte dessen Karriere einen tiefgreifenden Einfluss auf ihn. “Ich sagte mir: ‘Ich will ein Fahrer wie er werden und in die Formel 1 gehen'”, erinnert sich Hamilton. “Ich mochte Autos und hielt es für den schönsten Job der Welt.”
Fotostrecke: Lewis Hamiltons größte Formel-1-Siege
Der Kanada-Grand-Prix 2007 und der erste Siegerschampus: Alle halten es für eine Frage der Zeit, bis Hamilton sein erstes Formel-1-Rennen gewinnt. Die erste Pole-Position in Montreal ist ein Anfang. Als im Rennen hinter ihm das Chaos ausbricht und Robert Kubica (BMW) verunglückt, bleibt der 23-Jährige Hamilton cool wie Hundeschnauze …
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In diesem will Hamilton aber nicht nur sportliche Erfolge erzielen, sondern versteht sich auch als Botschafter für Themen wie Menschenrechte, Diversität und Umweltschutz. Im vergangenen Jahr schloss er sich der “Black Lives Matter”-Bewegung an.
“Die Emotionen, die aufkamen, als ich sah, wie George Floyd in den USA getötet wurde, erinnerten mich daran, dass auch ich in der Vergangenheit einen kleinen Teil dieser Gewalt erlebt habe, wenn auch auf andere Art und Weise”, erklärt Hamilton. “Und das war der Treibstoff, um wieder zu fahren, es hat meine Leistung beflügelt.”
“Mich auf diese Themen zu konzentrieren und zu versuchen, sie in die Öffentlichkeit zu tragen, gab mir mehr Kraft, einen zusätzlichen Schub, als ich auf der Strecke war”, hält der Weltmeister fest. “Es ging nicht nur darum, zu gewinnen, um einen weiteren Triumph zu erringen, sondern es für einen größeren Zweck zu tun.”